15. Februar 2024 19:30 Uhr

Ort: Wilhelm-Fabry-Museum

Festgehalten? Über die Sicht- und Unsichtbarkeit psychischer Erkrankungen

15. Februar 2024 19:30 Uhr

Ort: Wilhelm-Fabry-Museum

Festgehalten? Über die Sicht- und Unsichtbarkeit psychischer Erkrankungen

Vortrag von Professor Leonhard Schilbach

Psychische Erkrankungen sind global verbreitet, allein in Deutschland erfüllen über 25% der Erwachsenen im Zeitraum eines Jahres die Kriterien dafür. Dies verursacht erhebliches Leid, beeinträchtigt soziales und berufliches Leben sowie die Lebenserwartung. Neben den direkten Auswirkungen spielen Unverständnis, fehlende Information und Stigmatisierung eine bedeutende Rolle. Im Gegensatz zu sichtbaren körperlichen Erkrankungen sind psychische Leiden auf den ersten Blick unsichtbar, was zu Missverständnissen und sozialem Rückzug führt.

Prof. Schilbach beleuchtet in seinem Vortrag die Mechanismen der Stigmatisierung, die Ausgrenzung und Diskriminierung fördern. Trotz des Anstiegs psychiatrischer Diagnosen zeigt sich nämlich eine Zunahme der Stigmatisierung. Maßnahmen zur Reduktion des Stigmas sind daher dringend erforderlich. Ein Ansatzpunkt ist die Veränderung der Wahrnehmung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Die Behandlung sollte nicht nur das erkrankte Individuum, sondern auch das soziale Umfeld einbeziehen und über krankheitsbedingte Veränderungen der sozialen Interaktionsfähigkeit informieren, um die Genesung zu fördern.

Professor Leonhard Schilbach ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Chefarzt der Abteilung für Allgemeine Psychiatrie 2 und Stv. Ärztlicher Direktor am LVR-Klinikum Düsseldorf / Kliniken der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Professor und Fakultätsmitglied der Ludwig-Maximilians-Universität München, der International Max Planck Research School for Translational Psychiatry und der Graduate School of Systemic Neuroscience. Prof. Schilbach beschäftigt sich mit den behavioralen und neurobiologischen Mechanismen sozialer Interaktion, um zu erklären, unter welchen Bedingungen soziale Interaktionen gelingen und welchen Einfluss die soziale Integration auf die seelische Gesundheit hat.

Teilnahmegebühr:
5 Euro  I  ermäßigt 2,50 Euro

Anmeldungen sind hier möglich.

Infos:
wilhelm-fabry-museum@hilden.de  I  02103-5903