17. August 2023 19:30 Uhr

Ort: Wilhelm-Fabry-Museum

Von der Geburt, dem Tod und dem Leben dazwischen. Erinnerung an die Malerin Maina-Miriam Munsky

17. August 2023 19:30 Uhr

Ort: Wilhelm-Fabry-Museum

Von der Geburt, dem Tod und dem Leben dazwischen. Erinnerung an die Malerin Maina-Miriam Munsky

Vortrag von Jan Schüler

In ihren Gemälden und Zeichnungen wandte sich Maina-Miriam Munsky (1943 – 1999) einem besonders kaltblütigen Handwerk zu, dem des Chirurgen, einer Realitätssphäre, der wir, weil sie einen friedhofsnahen, klinischen Geruch hat, ansonsten lieber aus dem Wege gehen. In den 1970-er und 80-er Jahren verschaffte sie sich Zugang zu den Kreiß- und Operationssälen Berliner Kliniken. Sie galt als der weibliche Flügel des Kritischen Realismus, wie der Kunstkritiker Heinz Ohff einmal schrieb, der für längere Zeit, bedingt durch den Insel-Status der geteilten Stadt, geradezu als Identitätsmarke für West-Berliner Kunst galt. Die Künstler und Künstlerinnen des Kritischen Realismus suchten in ihren Arbeiten die Auseinandersetzung mit der unpolitischen Idylle des in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg neu aufgeblühten Wohlstandsbürgertums. Im Fall von Maina-Miriam Munsky aber gaben auch persönliches Erleben, Ereignisse, die in der Biografie der Künstlerin lagen, Anlass zur Entstehung ihrer großformatigen Gemälde.

Der Maler Jan Schüler (geboren 1963) veröffentlichte 2013 mit der Kunststiftung Poll ein erstes umfangreiches Bestandsverzeichnis der Malerin und recherchierte ihre Biografie. In seinem Vortrag zeigt Schüler auf, dass Maina-Miriam Munsky in ihren Arbeiten nicht an der Nachbildung einer Oberfläche interessiert war, sondern Geburts- und Operationsszenen als Metaphern für einen Moment der Wandlung interpretierte und auf eine Sphäre jenseits des Sichtbaren und begrifflich Fassbaren verweist.

Teilnahmegebühr:
5 Euro  I  ermäßigt 2,50 Euro

Anmeldung:
wilhelm-fabry-museum@hilden.de  I  02103-5903