DepotDienstag
Den heutigen #DepotDienstag nutzen wir, um euch ein besonderes Exponat vorzustellen! Das Architekturmodell aus Faserplatte, Kork, Balsaholz und trockenen Blütenstängeln zeigt den Entwurf für ein Krankenhaus, dessen Errichtung in einem afrikanischen Staat vorgesehen war. Der dreistöckige Baukörper besitzt einen langen Haupttrakt mit rechteckigem Grundriss, an dessen kurzer Südseite sich der Eingangsbereich zur Anfahrt hin öffnet. Vom Haupttrakt aus erstrecken sich zu beiden Seiten vier Seitenflügel, deren Länge der Breite des Haupttrakts entspricht. Die ersten modernen Krankenhäuser entwickelten sich Ende des 18. Jahrhunderts und wurden im Pavillon-Stil errichtet, mit verschiedenen Gebäuden für unterschiedliche Aufgaben. Zusätzlich plante man umgebende Grünflächen mit ein, oft in Form weitläufiger Parks. Diese Bauweise wurde mit einigen Änderungen bis ins frühe zwanzigste Jahrhundert angewandt. Zu ihren Mängeln gehörte der größere Flächenverbrauch, höhere Kosten für Bau und Wartung sowie weite Wege für Patienten und Angestellte. Die ersten Krankenhäuser, die sämtliche Funktionen in einem einzigen Gebäudekomplex integrierten, entstanden in den USA in den zwanziger Jahren. In den 40er bis 50er Jahren wechselte man zu einem Flachbautypus mit mehrstöckigem aufgesetztem Bettenhaus. Die stationäre Behandlung wurde im vertikalen Gebäudeteil durchgeführt, während sich die Räume für Pflege und Dienstleistungen im Flachbau befanden. Heute entwickeln Organisationen wie das European Health Property Network (EuHPN) oder die amerikanische Academy of Architecture for Health (AAH) die Gebäudekonzepte und deren Standardisierung kontinuierlich weiter.