24. März 2024 bis 2. Juni 2024

Ausstellungseröffnung: 24. März 2024, 12 Uhr, im Kunstraum Gewerbepark-Süd

Michael Dannenmann „Circus Portraits“

„Ein Zirkus ist für mich ein magisches Schauspiel, das wie ein Weltgeschehen vorbeizieht […].“

Marc Chagall

Neben der Ausstellung „Portraits of Artists“ im Kunstraum zeigt das Wilhelm-Fabry-Museum im Fassraum die Präsentation „Circus Pictures“ von Michael Dannenmann, der zu den international renommierten deutschen Vertretern der zeitgenössischen Porträtfotografie gehört. Wie bei den „Portraits of Artists“ interessiert ihn das Thema der Verkleidung, der Maskerade, das Schlüpfen in eine andere Rolle. Für die Porträtserie hat Dannenmann die Akteure des Zirkus aus der Manege vor die Kamera geholt, dabei kreiert er eine authentische Atmosphäre voll stiller Intimität. Sein Projekt startete 1986 mit schwarz-weiß Aufnahmen, in denen er die einzelnen Akteure vor neutralem Hintergrund im Kostüm und als Gegenüberstellung ungeschminkt und leger in privater Kleidung festhielt. 2016 und 2017 begleitete er erneut Menschen aus unterschiedlichen Nationen im Zirkus und präsentierte sie zum Teil geschminkt und im Kostüm vor historischen Wagen. Das unstete Leben auf Reisen wird durch den Wohnwagen der Zirkusfamilie verdeutlicht. So zeigt der Fotograf beispielsweise die zauberhafte Sängerin Marlitt Pallavicini in ihrer Abendgarderobe neben dem roten Vorhang ihres mobilen Circusreiches . Dannenmann porträtiert den Artisten Mark Pieklo, der an der National Circus School in Canada ausgebildet wurde und mit „Porteur Parallele“ ein ganz neues Genre der Akrobatik entwickelt hat. Leger an den Wagen angelehnt, blickt er selbstbewusst in die Kamera. Auf der darüberliegenden Strebe des Fensterladens ruht seine Rechte. Eine Hand, an der in der Manege buchstäblich das Leben hängt.

Natürlich darf beim Zirkus der Clown nicht fehlen. Es ist Bertran Fulgenci Mestres alias Gensi, der Publikumsliebling bei Roncalli, der auf der Bühne als der autoritäre Clown bekannt ist und so die Welt der Erwachsenen repräsentiert. Ihn porträtiert Dannenmann gleich zwei Mal. „Ohne Netz und doppelten Boden“ vermag Dannenmann es, in seinen Bildern mit der Illusion der Zirkuswelt zu spielen und uns dabei Menschen näherzubringen, die für uns ein magisches Schauspiel vollbringen.

Eindrücke