14. August 2025 17:00 Uhr
Ort: Wilhelm-Fabry-Museum
Vernissage Marie Colinet & Wilhelm Fabry – Hebamme & Chirurg im Einsatz für das Leben
14. August 2025 17:00 Uhr
Ort: Wilhelm-Fabry-Museum
Vernissage Marie Colinet & Wilhelm Fabry – Hebamme & Chirurg im Einsatz für das Leben
Erstmalig wird in einer Ausstellung der Fokus auf das Leben und Wirken von Marie Colinet, der Frau von Wilhelm Fabry, gerichtet. Die in Genf ausgebildete Hebamme heiratete im Sommer 1587 in der Kirche St. Gervais in der Schweiz den gleichaltrigen Wundarzt, der in Deutschland als der Begründer der modernen Chirurgie gilt. Aber auch Marie Colinet hat Pionierarbeit geleistet, denn sie gilt als die erste Hebamme, die neue Anwendungsmethoden entwickelt hat, um Mutter und Kind zu retten. Sie selbst hatte mit Wilhelm Fabry acht Kinder, zwei Töchter sterben an der Pest, nur einer ihrer Söhne überlebt seine Eltern. Marie Colinet und Wilhelm Fabry waren ein kongeniales Paar, das Seite an Seite zusammenarbeitete. So führte sie in seiner Abwesenheit die Praxis, behandelte Knochenbrüche und war in der Wundversorgung tätig.
Wilhelm Fabrys Briefwechsel mit Ärzten und vielen weiteren Zeitgenossen aus ganz Europa belegt einen internationalen Gedankenaustausch und ein großes Netzwerk und dokumentiert gleichzeitig das medizinische Zusammenwirken mit seiner Frau.
In der von Julia Roever und Sandra Abend konzipierten Präsentation fließen ebenfalls die Erkenntnisse aus drei Büchern ein, die sich im Nachlass von Wilhelm Fabry in der Berner Burgerbibliothek befinden. Die Bücher wurden dort eigens für das Wilhelm-Fabry-Museum digitalisiert. Auf den rund 1.300 Seiten finden sich neben der Korrespondenz mit einer Vielzahl bedeutender Persönlichkeiten, auch zahlreiche Skizzen und Vorstudien für seine mehr als 20 Publikationen.
Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist der Skelettschrank, den der Chirurg Fabry der Stadt Bern vermacht hat. Auch die Pharmazie soll einen weiteren Schwerpunkt bilden, denn sie ist neben der Chirurgie die weitere Säule, auf die sich Wilhelm Fabry und Marie Colinet in ihrem medizinischen Wirken konzentrieren.
„Von Mäusen und Menschen“ – Ausstellungsspecial in der Historischen Kornbrennerei
Kuratiert von Dr. Wolfgang Gettmann
Im Alter von 15 Jahren erkrankt Wilhelm Fabry an der Pest. Durch seine Erkrankung entwickelt der Arzt eine Immunität, die es ihm erlaubte Pestkranke zu behandeln. Die Ursache für den sogenannten „Schwarzen Tod“ liegt zu jener Zeit jedoch noch völlig im Dunkeln. Erst seit Ende des 19. Jahrhunderts weiß man, dass der Pesterreger durch den Rattenfloh übertragen wird. Zu Fabrys Zeiten gelangten viele Ratten als „Blinde Passagiere“ an Bord der großen Segelschiffe nach Europa. In dem Ausstellungsspecial richtet der Zoologe Wolfgang Gettmann einen näheren Blick auf die Nagetiere, die er selbst auch als „Supermäuse“ bezeichnet. Welche besonderen Eigenschaften die Tiere haben und wie sie die Menschen in der Kunst- und Kulturgeschichte als Gefährten begleiten, davon erzählt diese kleine Ausstellung im passenden Ambiente der alten Fabrik, wo sich einst die Nager wohlfühlten.
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Begrüßung: Dr. Claus Pommer
Dialogische Einführung: Dr. Julia Roever und Dr. Sandra Abend
Musik: Barockmusik
Infos:
wilhelm-fabry-museum@hilden.de I 02103-5903